Fridays for Future – Redebeitrag III
Fridays for Future ist nun schon seit einem Jahr eine globale Bewegung für vernünftige Klima- und Umweltpolitik. Wir haben es geschafft, dass Klimaschutz endlich auf der Agenda steht. Die Weltpolitik hat dies seit Jahrzehnten nicht geschafft oder gewollt. Doch jetzt, wo es fast zu spät ist für das Fortbestehen menschlichen Lebens, menschlicher Zivilisation, können sie das drängendste Problem der Weltgemeinschaft nicht mehr ignorieren. Ganz klar: den Mächtigen gefällt dies nicht. Sie versuchen, die Protestbewegung zu schwächen. Entweder soll die Bewegung geschwächt werden, indem die Wichtigkeit des Themas anerkannt wird, die Forderungen aber als jugendlich-radikal abgetan werden und stattdessen gefordert wird, man solle sein Gemüse im Supermarkt in Stoff-, statt Plastikbeutel einpacken und weniger warmes Wasser nutzen. Oder aber man übt sich in offener Häme und Spott. Dies können die alten weißen Männer dieser Welt, die Trumps und Höckes und all die Florians und Karl-Heinzes besonders gut. Und klar: inzwischen formulieren sich innerhalb der Bewegung auch radikale Standpunkte! Immer weiter dringt die Erkenntnis, dass individueller Verzicht und die Kontrolle des eigenen Konsums keinen Wandel einleiten werden. Das System, welches verantwortlich ist für die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, das System, welches so viele Menschen tötet und noch mehr knechtet, dieses System muss abgeschafft werden, damit die Chance besteht, die Erde zu retten. Es ist ein großer Gewinn für uns alle, dass diese Erkenntnis sich in unserer Bewegung etabliert, dass endlich die Parole „System Change, not Climate Change“ wieder weltweit erschallt. Dass wir diese Radikalität entwickeln ist richtig! Sich den Mächtigen anzubiedern, indem man weniger radikal wird, bringt nichts. Sie sind die Verursacher_innen des Notstandes, sie profitieren von der Umweltzerstörung und haben ein Interesse daran, dass alles so bleibt wie es ist und der Zerstörung der Umwelt nicht Einhalt geboten wird. In diesem Sinne: Lasst uns so radikal sein, wie es die Sache eben verlangt! Auf dass wir hoffentlich nicht noch ein Jahr für unsere Zukunft kämpfen müssen, sondern dass sich endlich etwas ändert.