Kategorien
Pressemitteilungen

Eine Welt ohne Gewalt

Uns liegen das Wohlergehen und die Sicherheit von Menschen am Herzen, wir sehen politische Gewalt nicht als adäquates Mittel für einen Diskurs. Wir sehen die Ungerechtigkeit, die den Menschen geschieht und fühlen mit ihnen. So können wir auch Nachempfinden, dass den Menschen in Frankreich nicht mehr nach Reden ist und sie deshalb andere Mittel wählen, um ihre Wut über strukturellen Rassismus und systematische Diskriminierung zu artikulieren und diese Themen auf die Agenda von Politik und Medien zu setzen. Die BILD oder andere Medien könnten in solchen Fällen über strukturelle Gewalt gegenüber migrantischen Communities berichten. Leider beschäftigen sie sich aber lieber damit, dass wir solche Probleme aus der emotionalen Situation heraus offensiv Anprangern.

In Frankreich (wie auch in Deutschland) herrscht eine lange Tradition an rassistischer Gewalt und Kolonialismus. Gerade viele Menschen mit Migrationshintergrund werden auch über Generationen hinweg strukturell benachteiligt und leben deswegen in ärmeren Verhältnissen. Dazu kommt, dass die Polizei verstärkt in genau diesen Nachbarschaften Personen kontrollieren und dabei durch das Ahnden von kleinsten Verstößen Leben zerstört. Dies ist nicht der erste Mord durch die Polizei in jüngster Vergangenheit, im letzten Jahr wurden 13 Menschen, fast ausschließlich Jugendliche aus den Vorstädten bei Verkehrskontrollen erschossen. Die Wut über den Unwillen des Staates etwas gegen die Polizeimorde und miserablen Lebensumstände zu unternehmen, sollte für alle Menschen nachvollziehbar sein. In Frankreich scheint noch das Verständnis zu herrschen, dass der Staat den Einwohnenden zu dienen hat und dem Gemeinwohl unterstellt ist, nicht andersherum. Diese absolut demokratische Einstellung begrüßen und unterstützen wir.

Wir fordern eine Welt ohne Gewalt, in der kein Mensch über andere herrscht.

Kategorien
Veranstaltungen

PfiCa Soliparty

Dieses Jahr haben wir das PfingstCamp erstmalig seit Beginn der Pandemie veranstaltet: politische Bildung über 2,5 Tage in 7 Zelten, Musik auf 3 Stages und ein liebevoll gestaltetes Gelände voller Freiräume. Halt ein kleines DIY-Mitmachfestival von und für junge, linke Menschen!

Doch der Haushaltsabschluss 2022 steht bevor und unsere Finanzis meckern: Es war zu gut! (lies: teuer)

Deshalb laden wir zur SOLIPARTY MIT KARAOKE am 29.12. ab 20:00 IM SPÄTI CHEMNITZ! Wir möchten mit dir das PfiCa #22 ausklingen lassen und dich für das nächste mal begeistern! Komm rum, bring gute Laune mit und, wenn für dich machbar, auch Bares zur Rehfinanzierung ^.^

Awareness

Wir möchten einen diskriminierungsarmen Raum schaffen, in dem sich alle bei uns wohlfühlen. Diskriminierungen (Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus und jede andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit) sowie Gewalt jeglicher Art, persönlicher Grenzüberschreitung und Beleidigung werden bei uns nicht toleriert & führen zum Ausschluss. Geht respektvoll miteinander um und achtet aufeinander.

Wir sind ansprechbar für alle, die sich durch konkretes Verhalten anderer eingeschränkt fühlen, also Grenzüberschreitungen erleben. Ziel ist es, Konflikte durch Rücksprache mit beteiligten Menschen zu lösen. Dabei handeln wir betroffenensolidarisch.

Kategorien
Veranstaltungen

Stadtjugendplenum 2022

Hallo liebe Mitglieder in Chemnitz!

wir werden am 16.12.2022 das Stadtjugendplenum durchführen. Bitte meldet euch bis zum 1.12.2022 in dem Formular weiter unten an, damit wir einen geeigneten Raum finden können. Antragsfrist ist der 5.12.2022, Frist für Änderungsanträge ist der 9.12.2022. Anbei die vorgeschlagene TO, GO und WO.

Vorläufige Tagesordnung

17.00 Eröffnung und Konstituierung
17.30 Bericht der Finanzis und Vorstellung des neuen Finanzplans
18.00 Wahlen (Koordinierungsrat (aka KoRa) und Finanzi)
18.30 Grußworte
19.00 Abschluss

Anmeldung

vorrüber 🙂

Kategorien
Allgemein

Redebeitrag IDAHIT* 2022

Ich freu mich, dass ihr alle heute hier seit und wir so den Menschen zeigen können, dass wir auch existieren und diese Stadt ein wenig bunter machen können. In unserer Gesellschaft ist Heteronormativität immer noch Gang und Gebe. Und Menschen die nicht cis und hetero sind, verschwinden da schnell unterm Radar oder gelten leider oft immer noch als Sonderlinge. Uns wird vorgeworfen, es sei nur eine Phase oder, dass wir uns über unsere Sexualität oder Geschlecht einfach nicht ganz sicher sind und dass der richtige Mann oder die richtige Frau das ändern könnte. Sie maßen sich damit an, mehr über uns zu wissen, als wir selber. Selbst die Politik grenzt Menschen in der LGBTQ+ Community immer noch systematisch aus, in dem sie beispielsweise lesbischen Frauen die Adoption von Kindern massiv erschweren und die Namensänderung für transidente Menschen mit unnötig viel Aufwand verbinden. 

Stonewall was a riot, der Kampf um Gleichberechtigung hört damit nicht auf, dass wir nicht mehr als „krank“ gelten.Denn es ist die Gesellschaft, die uns ausgeschlossen hat und dies immer noch tut. Diese gilt es zu ändern bis niemand mehr auf Grund seines Seins ausgegrenzt  wird.

Und deswegen ist es wichtig, dass wir uns heute hier alle getroffen haben, um den Menschen zu zeigen, dass wir auch da sind und dass wir bereit sind für unsere Rechte sowie für Akzeptanz und Toleranz zu kämpfen.

Kategorien
Allgemein

Redebeitrag vom Klimastreik am 25. März

Dass der Klimawandel menschengemacht ist, steht schon lange nicht mehr zur Debatte. Und trotzdem scheint es zu wenige zu kümmern, dass die Welt eher schnell als langsam vor unseren Augen zu Grunde geht. Ständig werden Klimaziele verfehlt. Auf der ganzen Welt brennen immer wieder große Waldflächen ab oder sie trocknen auf Grund von Wassermangel einfach aus. Die Pole schmelzen und viele Gletscher sind schon irreversibel zerstört wurden. Allein in den letzten 50 Jahren wurden fast 70% der Tierwelt vom Menschen zerstört. Und nichts deutet darauf hin, dass sich die Situation langfristig gesehen wieder verbessert.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich macht das alles ziemlich hoffnungslos. Es macht mich hoffnungslos und es frustriert mich. Denn was können wir als Einzelpersonen schon tun? Wir können immer Fahrradfahren, uns vegan ernähren, Strom und Wasser sparen und immer schön den Müll trennen. Das alles kann auf jeden Fall nicht schaden und es hilft zumindest das Bewusstsein in der Gesellschaft für Klimaschutz zu stärken. Aber kann man damit wirklich die Welt retten? Ich glaube kaum.

Nur 100 Unternehmen sind verantwortlich für 71% der globalen Treibhausgase. Das Problem liegt nicht bei Einzelpersonen, sondern am System. Denn es ist schon lange bekannt, das große Industrien den Großteil des Klimawandels verursachen. Und trotzdem ändert sich nichts. Da möchte man sich fragen, warum nicht. Ist es denn allen egal, dass diese Unternehmen das Klima und damit unsere Erde zerstören? Warum unternimmt den die Politik nichts dagegen? Die Antwort ist recht simpel. Es geht um Geld.

Wir leben im Kapitalismus und solange Unternehmen noch davon profitieren, unseren Planeten zu zerstören, werden sie nicht einfach so aufhören. Und solange, wie die Regierung keine Gesetze erlässt, die konsequent dafür sorgen, dass es sich eben nicht mehr lohnt, umweltschädlich zu handeln, wird sich an der Situation nichts ändern.

Und genau darum wird es Zeit, dass die Regierung endlich anfängt auf Wissenschaftler zu hören, statt auf Lobbyisten und anfängt strikte Gesetzte zum Klimaschutz zu erlassen und diese konsequent durchzusetzen!

Deswegen ist es wichtig, dass wir weiter auf die Straße gehen, weiter protestieren und weiter streiken. Und wir hören nicht auf, bis wir endlich eine vernünftige Klimapolitik haben, die nicht mehr diejenigen schützt, die am meisten Schuld tragen. Denn falls wir nach Hause gehen und einfach die Augen verschließen vor dem was vor sich geht, wird sich garantiert nichts ändern.

Und nur so können wir noch Hoffnung darauf haben, diese Welt irgendwie noch zu retten.

Kategorien
Geschichte

Befreiung von Auschwitz

Vor genau 77 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz I (Stammlager; in Oświęcim), das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau (auch Auschwitz II genannt; in Brzezinka bei Oświęcim) und das Konzentrationslager Auschwitz Monowitz (Auschwitz III).

„Ihr tragt keine Schuld, für das was passiert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn es euch nicht interessiert.“

Esther Bejarano — Auschwitz Überlebende

Der 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Ein Tag an dem wir über 6 Millionen Jüd*innen gedenken, die durch das verbrecherische  Terrorregime ermordet wurden. Dieser Völkermord ist das Resultat aus Hass und kollektivem Wegsehen, gekreuzt mit einer menschenverachtenden Ideologie. Er ist das Produkt des deutschen Faschismus, dem Nationalsozialismus.

Auch heute, rund 80 Jahre nach dem Völkermord, sind Antisemitismus, Holocaustrelativierungen und -leugnungen leider immer noch aktuell. Querdenker*innen vergleichen sich regelmäßig mit den Verfolgten des Naziregimes, tragen den gelben Stern mit der Aufschrift „Ungeimpft“ und stellen sich auf eine Stufe mit den Widerstandskämpfer*innen, die gegen die nationalsozialistische Terrordiktatur gekämpft haben und häufig mit ihrem Leben bezahlten. Dass diese Handlungen Holocaustrelativierungen sind ist Fakt. Dieselben Menschen, die diese Art von Relativierung betreiben und sich mit den Verfolgen der Nazidiktatur gleichstellen,  marschieren bei „Anti Corona Demos“ oder „Montagsspaziergängen“ an der Seite von Neonazis. 

Diese Tatsachen zeigen uns, dass das Gedenken und Erinnern an die Opfer des Holocaust sehr wichtig ist, denn wenn wir vergessen und verdrängen wird es wieder geschehen. Wehret den Anfängen!

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“

Primo Levi — Auschwitz Überlebender 

Nie wieder Faschismus!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

Kategorien
Geschichte

Gedenken zum 83. Jahrestag der Reichspogromnacht

Am Abend des 9. November 1938 hielt Propagandaminister Joseph Goebbels eine Hetzrede in München, in der er sprach, dass die NSDAP keine Ausschreitungen gegen jüdische Menschen vorbereitet und organisiert. Dies war eine von vielen Lügen der Nationalsozialisten. Auch meint er: „soweit diese spontan entstünden auch nicht entgegenzutreten“. An diesem Abend brannten überall im Land Synagogen. Und nicht nur Synagogen, sondern auch Betstuben, Wohnungen jüdischer Menschen, Geschäfte jüdischer Besitzer:innen und jüdische Friedhöfe. So schrieb Reinhard Heydrich (General der Polizei und SS-Obergruppenführer) in einem Fernschreiben an die Staatspolizeistellen: „Die Staatspolizei sollte nur bei Plünderungen eingreifen. nicht geplündert werden. Die Polizei ist angewiesen, die Durchführung dieser Anordnung zu überwachen und Plünderer festzunehmen.“. Die Brände sollen nur gelöscht werden, wenn eine Gefährdung „deutschen Lebens“ oder „deutschen Eigentums“ besteht. So schrieb Reinhard Heydrich in seinem Fernschreiben an die Staatspolizeistellen: „Es dürfen nur solche Maßnahmen getroffen werden, die keine Gefährdung deutschen Lebens oder Eigentums mit sich bringen (z.B. Synagogenbrände nur, wenn keine Brandgefahr für die Umgebung ist).“. An dem Tag wurden mehr als 1000 Jüd:innen ermordet. Unzählige Starben an schweren Verletzungen, die durch die Pogromnacht erzeugt wurden, unzählige begingen Suizid (man spricht von etwa 300). In den folgenden Tagen werden über 30.000 Männer in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt. Diese Nacht hatte die Legitimierung gezielter Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung zufolge. 

Chemnitz: Die Pogrome begannen am 9.November 1938 etwa 19 Uhr. Die Synagoge am Stephanplatz wurde in der Nacht vom 9. zum 10. November in Brand gesteckt und zerstört. Am 10. November wurde die Ruine gesprengt. Die jüdische Gemeinde sollte die Trümmer der Synagoge entfernen. Da die jüdische Gemeinde diese personellen Mittel zur Beseitigung nicht aufbringen konnte, mussten 10 Dienstfreie Feuerwehrkräfte und 45 Helfer:innen die Trümmer beseitigen. Dies geschah im Zeitraum vom 12.-15. November 1938. Der jüdischen Gemeinde wurde eine Rechnung von 35.905 Reichsmark zahlen.Im Folgejahr wurde dieses Grundstück für 500 Reichsmark von der Stadt aufgekauft.

Heute jährt sich die Reichspogromnacht zum 83. Mal. An diesem Tag wollen wir den Opfern des nationalsozialistischen Terrorregimes Gedenken

In Erinnerung dem „Nie Wieder!“ verpflichtet. Kein vergessen! Kein vergeben!

Kategorien
Aktionen

Mit Katja Kipping machen wir am Mittwoch zusammen den Konkordiapark unsicher!

Neben toller Musik von talentierten Locals wird es ein Flunkyball-Turnier mit dem besten aller Schiedsrichter Vokuhila Maik und eine Diskussion über Kultur in Zeiten von Corona mit Katja, Markus Pohle und Christian Knaack (von transit und Kulturbündnis Hand in Hand) geben. Im Rahmen einer kleinen Küfa könnt ihr euch dann auch die Bäuche vollschlagen! Also kommt vorbei und genießt die letzten Sommertage mit Politik, Musik und uns.

Hier unser Timetable:

17:00-18:00 Uhr Podiumdiskussion zu Kultur in Zeiten von Corona

18:00-19:00 Uhr inge.

19:00-19:45 Uhr Flunkyball-Turnier

19:00-20:00 Uhr Tiddy Blue Ochsenknecht

20:00-21:00 Uhr l’Allure

21:00-22:00 Uhr DJ Booster

Kategorien
Allgemein

Offener Brief an die Studienkommission des Masters Psychologie

Sehr geehrte Studienkommission des Masters Psychologie,

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer Vorlesung und auf einmal beginnt die dozierende Person, Aspekte ihres Selbstbildes, ihrer Persönlichkeit oder ihres Wohlbefindens anzugreifen. Wie viele der anderen Leute im Raum wissen, dass Sie sich davon betroffen fühlen? Wie viele würden den Aussagen gar zu stimmen?

In einer solchen Situation sind Sie machtlos. Professor:innen, sowie wissenschaftliche Mitarbeiter:innen haben an den deutschen Hochschulen als Fachpersonal eine unheimlich privilegierte Position inne: auf die Gestaltung der Lehrveranstaltungen können wir als Immatrikulierte nämlich nur in geringem Umfang und nach Rücksprache mit ebenjenen Privilegierten Einfluss nehmen. Wenn hingegen seitens des Lehrpersonals Änderungen vorgenommen werden, sitzen die Student:innen erst mal auf den Entscheidungen bis von der Fachschaft oder der Verwaltung der Hochschule Gegenmaßahmen angekündigt werden.

Es ist nicht im Sinne der universitären Bildung, dieses Verhältnis für die Verbreitung diskriminierender Einbildungen zu missbrauchen, denn da kommt zum üblichen Machtgefälle noch die Verletzung von Persönlichkeitsrechten und der Menschenwürde hinzu. So etwas ist inakzeptabel! Und doch geschieht so etwas immer noch viel zu oft an den deutschen Hochschulen.

Im letzten TUCPanel (einem Instrument der TU Chemnitz, die eingeschriebenen Student:innen nach ihren Meinungen zur Studiensituation zu befragen) wurde festgestellt, dass Diskriminierung noch immer einen großen Einfluss am Unwohlsein im Hochschulsystem hat. Eine Form, bei der sich diese Diskriminierung manifestiert, ist die Lehre des Heiner Rindermann.

Heiner Rindermann hat die Professur Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie an der TUC inne. In seinen Vorlesungen soll er den Anwesenden unter anderem die psyschologische Entwicklung des Menschen vermitteln. Doch Herr Rindermann nutzt seine Vorlesungen aus, um über Trans*-Personen herzuziehen. Er verbreitet Ideen von „fiktive[n] Geschlechtsselbstzuschreibungen“, postuliert über exzessive Ausnutzung von Differenzen sportlicher Fähigkeiten durch Trans*- Personen oder unterstellt gar absichtlichen Missbrauch der Geschlechtszuordnung um Zugang zu geschützten Räumen zu bekommen.

Diese Aussagen können sie sich gerne selber anhören: in den PowerPoint-Folien zur Vorlesung „B.Sc.-Vorlesung Entwicklungspsychologie“ trifft er all diese Aussagen selbst, siehe [1] Folie 10 ab etwa 1:30. Dabei gibt es jedoch längst Studien, welche andeuten, dass wesentliche Leistungsunterschiede nach zwei Jahren Hormonbehandlung in den meisten Disziplinen für Trans*-Personen nicht mehr vorliegen [2]. Rindermann diskriminiert also nicht nur, er lanciert auch immer noch für veraltete Ansichten, die wissenschaftlich längst anzuzweifeln sind.

Rindermann verstößt somit ganz klar gegen die Ordnung zum Schutz vor und Umgang mit Diskriminierung und sexualisierter Gewalt an der Technischen Universität Chemnitz vom 7. Dezember 2020, insbesondere deren §7 [3].

Dieser Sachverhalt muss bei der Erneuerung der Studienordnung des Master Psyschologie berücksichtigt und eingearbeitet werden. Wir fordern: Die Module die Heiner Rindermann vorwiegend liest, dürfen nicht als Pflichtmodul in der neuen Studienordnung festgeschrieben werden. Für Weltoffene Hochschulen, an denen alle in einem angenehmen Umfeld lernen können – Klare Kante gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch!

Linksjugend Chemnitz, Carolin Juler, Grüne Hochschulgruppe Chemnitz, Grüne Jugend Chemnitz

[1] OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/2023227400/CourseNode/103083642840628

[2] BMJ Journals: https://bjsm.bmj.com/content/early/2020/11/06/bjsports-2020-102329

[3] TU Chemnitz: https://www.tu-chemnitz.de/gleichstellung/aktuelles/dokumente/ab_24_2020.pdf

Transkript der Vorlesungsfolie aus OPAL: „Wenn jetzt Menschen selber bestimmen können, welches Geschlecht sie haben, also wenn ein Mann sagt, er ist eine Frau und dann wird er als Frau betrachtet und kann dann im Rugby Team bei Frauen mitspielen, dann geht so was juristisch schon, aber es führt dann dazu, dass die biologisch weiblichen Spielern den biologisch männlichen Spielern unterlegen sind. Auch wenn die biologisch männlichen Spieler behaupten, sie wären Frauen und das kulturell, gesellschaftlich und juristisch anerkannt wird. Solche skurrile Fälle… oder zumindest mir skurril vorkommende Fälle gibt es in Australien und soweit ich weiß auch in England. Und das führt dann dazu, dass sich Spielerinnen weigern gegen andere in Anführungsstrichen „Spielerinnen“ anzutreten, die tatsächlich aber Männer sind. […] Oder wenn Männer behaupten sie wären Frauen und dann zum Beispiel in Frauenhäuser gehen dürfen oder in Gefängnissen mit weiblichen Insassen sich aufhalten dürfen […] dann zieht das mittelfristig Konsequenzen für die dort biologischen Frauen nach sich. […] Dass sich bestimmte Männer, eher solche fiktiven Geschlechtsselbstzuschreibungen zulegen, die damit bestimmte Interessen verbinden.“

Kategorien
Allgemein

Redebeitrag CSD 2021

Wenn ich Männern erzähle, dass ich auch auf Frauen stehe, treten bestimmte Reaktionen leider immer wieder auf. Manche sagen einfach nur, dass sie das geil finden. Andere fragen mich direkt, ob ich denn nicht mal heimlich eine Kamera im Schlafzimmer für sie verstecken könnte oder ob sie gar mitmachen könnten.Dieses Verhalten ist absolut widerlich und darf nicht so hingenommen werden. Es zeigt die Missstände unserer Gesellschaft klar auf.

Und trotzdem werden diese Reaktionen in großen Teilen der Gesellschaft als normal empfunden. Wenn es darum geht, dass Männer zwei Frauen beobachten und sexualisieren können, ist für viele Homosexualität vollkommen okay. Aber wenn ein Mann einem anderen Mann gegenüber Anziehung zeigt, sieht das plötzlich ganz anders aus. 

Solche Menschen realisieren oft nicht einmal, dass sie deswegen homofeindlich sind. Lesben-Pornos gucken ist okay, aber schwul sein? Das finden sie eklig. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Sexismus besonders gegenüber queeren weiblich gelesenen Personen zeigt sich in jeglichen Formen. 

Phänome, wie diese, findet man immer wieder im Alltag. In vielen Filmen werden zum Beispiel Frauen, die sich zu anderen Frauen angezogen fühlen, nur repräsentiert, wenn mindestens eine Sexszene mit ihnen gezeigt wird. Sie werden ganz klar objektifiziert, zu Sex-Objekten reduziert. Es geht gar nicht mehr um den Menschen, um die Bedürfnisse und die Persönlichkeit, um ihre Beziehungen, sondern nur um gelebte Fantasien.  

Die Wahrheit ist, dass das einfach Homofeindlichkeit und Sexismus ist. Homosexualität ist für viele Menschen nur okay, wenn sie ihren eigenen Nutzen darin finden. Was sich dahinter verbirgt, ist nicht das Interesse an queeren Frauen*, sondern die Inkarnation von Sexismus. Patriarchale Machtstrukturen zeigen sich deutlich, die Bedürfnisse des Mannes stehen im Mittelpunkt der Begierde. Menschen abseits von cis-männlich oder der Heteronormativität werden oft schlicht weg nicht mehr als Menschen betrachtet, sondern nur als Objekt.  

Aber nicht nur Frauen, die auf andere Frauen stehen sind betroffen, auch zum Beispiel Transfrauen im Allgemeinen werden oft sexualisiert und auf einen Fetisch reduziert. Auch sie finden außerhalb von Pornographie oder ähnlichen oft nur sehr wenig Repräsentation. Und auch das wird in der Gesellschaft weitgehend einfach so hingenommen. 

Die Repräsentation von Frauen im LGBTQIA+ Bereich beschränkt sich weitestgehend auf ihre Sexualisierung. Und das ist unserer Meinung nach ein großes Problem, dass leider viel zu selten thematisiert wird. Es wird totgeschwiegen und tabuisiert. Weil es geht ja um Sex und da redet man ja nicht drüber. Aber wir schon. Wir reden drüber, weil genau das ist ja das Problem. Wir haben es satt nur im sexuellen Kontext betrachtet zu werden. 

Das muss aufhören. Die Rechte der LGBTQIA+- Community müssen endlich in der breiten Gesellschaft ernstgenommen und respektiert werden. Es kann nicht sein, dass bestimmte Personengruppen (cis-menners) homo- und transfeindliches und sexistisches Verhalten ausleben können und das gesellschaftlich akzeptiert wird, während queere Frauen weiterhin vorrangig nur im sexuellen Kontext Beachtung in der Gesellschaft finden. 

Deswegen stehen wir hier!