Häufig sehen sich antifaschistisch engagierte Menschen bei Gesprächen mit weniger bis gar nicht politisierten Freund_innen und Bekannten mit so oder so ähnlich lautenden Aussagen konfrontiert: „Ich bin ja auch gegen Nazis, aber die Antifa …, die ist doch genauso schlimm! Mit denen will ich auch nichts zu tun haben“. Mal abgesehen davon, dass es DIE Antifa gar nicht gibt, sondern eine Vielzahl sehr verschiedenartiger und eigenständiger antifaschistischer Gruppen existiert, lassen solchen Aussagen erkennen, dass die aussprechende Person eine besondere Herrschaftsideologie verinnerlicht hat. Es handelt sich um die sogenannte „Extremismustheorie“. Diese geht, vereinfachend dargestellt, davon aus, dass, neben einem „guten“, die „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ (FDGO) der BRD anerkennenden, „mittleren“ Spektrum politischer Parteien, Organisationen und Personen, am linkem und rechtem Rand „extremistische“ Positionen vertreten seien, die beide in ähnlicher Art und Weise eben diese FDGO ablehnen und sie auch mit den gleichen, gewaltsamen Mitteln abschaffen wollen würden, weshalb sie vom demokratischen Staat gleichermaßen zu bekämpfen seien. Versinnbildlicht wird dies zumeist mit einem Hufeisen, das zudem die vermeintliche Gleichartigkeit und Nähe sog. „linksextremer“ zu „rechtsextremen“, d.h. nationalsozialistischen oder faschistischen Positionen verdeutlichen soll.