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Mit Torte und Tee gegen kommunale Kürzungen

Chemnitz am Nachmittag des 24. November 2010. Einen Monat vor Weihnachten weht ein kalter Kürzungsstorm durch die Stadt. Am BSZ für Technik II an der Schloßstraße 3 herrscht klirrende Kälte, als deren Ursache bei oberflächlicher Betrachtung der Wintereinbruch in der Stadt gewertet werden kann. In dieser Kälte haben sich circa 200 Menschen versammelt, um den Stadträten und Stadträtinnen, die an diesem Nachmittag in der Handwerkersschule tagen, mit Nachdruck zu demonstrieren, dass sie mit den Maßnahmen des Entwicklungs- und Konsolidierungskonzeptes (EKKo) nicht einverstanden sind.

Unter den Demonstrierenden sind auch Linksjugend [’solid] Chemnitz und der Stadtverband der Partei DIE LINKE, deren AkteurInnen sich etwas besonderes haben einfallen lassen: Mit „Heißem Tee gegen soziale Kälte“, selbstgebackenem Kuchen und einer großen Papptorte zur Vergegenwärtigung der derzeitigen Vermögensverhältnisse werden die Stadträte und Stadträtinnen, sowie der Demonstrationszug der TeilnehmerInnen des Chemnitzer Bündnis gegen Kürzungen basta! empfangen.Vor allem in der Linksjugend herrscht derzeitig Unmut über das im Vorfeld bekannt gewordene  Abstimmungsverhalten der eigenen Fraktionsmitglieder. Der parteinahe Jugendverband ist sich bewusst, dass die schlechte Ausfinanzierung der Kommunen durch Land und Bund dazu führt, dass im Haushalt Einsparungen vorgenommen werden müssen, sieht im „ja“ zu vielen Punkten des EKKo die (Stadt)Entwicklung aber wesentlich zu kurz gekommen und die kommunalpolitischen Ziele der Partei verraten.Nachdem Tee und Torte verteilt sind und dem Ärger über die Kürzungen im Verwaltungsaperat der Stadt, sowie in Kultur und Sport lautstark Ausdruck verliehen wurde, ruhen die Hoffnungen auf den Stadträten und Stadträtinnen, von denen die meisten sich allerdings nicht an den demonstrierenden Bürgerinnen und Bürgern vorbeigetraut haben und stattdessen den Hintereingang des Schulzentrums genutzt haben, um zur Sitzung zu kommen und die dennnoch die Verantwortung darüber tragen, ob unsere Stadt sich entwickeln kann und die soziale Wärme eine Chance bekommt.