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Stonewall was a Riot!

Redebeitrag zum Chemnitzer CSD 2019

Liebe Genoss_innen, werte Zuhörer_innen,
aus Sicht der LGBT-Community kennt das Jahr 2019 eigentlich nur ein Motto: „Stonewall was a riot!“ Dies ist sehr richtig, schließlich ist es für eine Bewegung sehr wichtig, seine Vergangenheit zu kennen. Die Aufstände im Stonewall Inn waren die Reaktion auf die homo- und transfeindlichen Razzien der Polizei, sie waren die Gegengewalt zur gewalttätigen Vorgehensweise des Staates, nämlich die Menschen der LGBT-Community mittels Demütigung unsichtbar zu machen. Stonewall, Paragraf 175, historisch betrachtet nahm der bürgerliche Staat fast immer die Rolle Feindes der LGBT-Community ein. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Leben und auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, also die Rechte, deren allgemeine Gültigkeit vom Staat eigentlich garantiert werden sollte, all diese Recht galten lange Zeit nicht für LGBT. Und auch heute noch gibt es Konversionstherapien, die den Betroffenen dieser Praxis seelischen wie körperlichen Schaden zufügen, und es gibt homofeindliche Gewalt bis zum Mord, so wie letztes Jahr in Aue. Und noch immer erkennen deutsche Gerichte Homofeindlichkeit nicht als Grund für einen Mord an. Es bleibt unerklärlich, warum der rasende Hass mancher Menschen beim Anblick eines nicht heterosexuellen oder nicht cis-geschlechtlichen Menschen kein niederer Beweggrund sein soll. Dennoch: es zeigt sich eben auch, dass es Erfolge in den letzten Jahren gab und dass die Rolle des Staates als Feind unserer Community keine ewige sein muss. Die Einführung der Ehe für alle zeigt dies. Sie zeigt ebenfalls, dass es nicht egal ist, wer regiert und dass es wichtig ist für eine progressive Politik zu streiten. Sowohl auf dem Gebiet der LGBT-Rechte, aber auch anderswo.
Dankeschön!

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„Vielfalt statt Einfalt“: CSD – Chemnitz

Regenbogenfahnen, 200 bunte, tanzende Menschen, Musik von zwei LKWs, fröhliche Gesichter, Seifenblasen, Gespräche, Luftballons, politische Forderungen und Glitzer haben sich am 15. Juni zum ersten Chemnitzer Christopher-Street-Day (CSD) zusammengefunden. Gestartet ist der bunte Demonstrationszug am Schillerplatz vor der Aidshilfe und zog unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ zwei Stunden durch die Innenstadt. Er endete auf dem Straßenfest am Wall, wo die vielen Teilnehmer_innen sich an den Ständen verschiedener Vereine, wie LSVD, Aidshilfe, Different People, etc. und verschiedener Parteien und Jugendverbände zum Thema informieren konnten. Ein weiterer Höhepunkt im Programm war das politische Forum mit den OB-Kandidat_innen. Wir als Linksjugend hatten einen der Lautsprecherwagen organisiert und bunt gestaltet sowie eine chillout area mit Matratzen, Hängematte und Infomaterial. Die Resonanz war sehr gut – die Kisten mit Flyern, Süßigkeiten, Themenfächern und vielem mehr waren beizeiten alle. Es konnte mit diesem CSD ein starkes Zeichen gegen Homophobie und für die Gleichberechtigung verschiedenster Lebensformen gesetzt werden. Unsere Forderungen und die der Partei DIE LINKE kamen bei den Menschen gut an, denn was die Gleichberechtigung der Vielfalt an Lebensansätzen angeht, sind wir uns alle ziemlich einig. Wir sind natürlich auch zum nächsten CSD wieder dabei und freuen uns schon, mit noch mehr Menschen gemeinsam für gleiche Rechte für alle Liebenden auf die Straße zugehen.

In diesem Sinne: „Lieb doch wen du willst!“

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Chemnitzer CDU Politiker beschimpft Teilnehmer_innen vom CSD

Kai Hähner (CDU) hat in einem MDR-Interview die Organisatoren des CSD-Leipzig kritisiert, dass diese „durch Ihre öffentlichen Auftritte und das Zuschaustellen Ihrer Lebensweise Homosexualität inzwischen als ´trendy´ gilt und somit Jugendliche verleitet werden, die sich in einer sexuellen Findungsphase befinden.“ Weiterhin sieht er es als eine „unerträgliche Unverschämtheit“ an, wenn Homosexuelle Kinder aufziehen und in Schulen für Toleranz werben. „Sollte dies in diesem Land tatsächlich passieren und Kinder schon im Vorschulalter mit Homosexualität konfrontiert werden, werde ich der erste sein, der die Verantwortlichen vor Gericht bringt“ so Hähner.

Zu den Äußerungen des CDU Vorsitzenden von Chemnitz Mitte erklärt das Landesvorstandsmitglied der LINKEN Sachsen und Sprecher der LAG Queer Sachsen Fabian Blunck: