Kategorien
Geschichte

Befreiung von Auschwitz

Vor genau 77 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz I (Stammlager; in Oświęcim), das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau (auch Auschwitz II genannt; in Brzezinka bei Oświęcim) und das Konzentrationslager Auschwitz Monowitz (Auschwitz III).

„Ihr tragt keine Schuld, für das was passiert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn es euch nicht interessiert.“

Esther Bejarano — Auschwitz Überlebende

Der 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Ein Tag an dem wir über 6 Millionen Jüd*innen gedenken, die durch das verbrecherische  Terrorregime ermordet wurden. Dieser Völkermord ist das Resultat aus Hass und kollektivem Wegsehen, gekreuzt mit einer menschenverachtenden Ideologie. Er ist das Produkt des deutschen Faschismus, dem Nationalsozialismus.

Auch heute, rund 80 Jahre nach dem Völkermord, sind Antisemitismus, Holocaustrelativierungen und -leugnungen leider immer noch aktuell. Querdenker*innen vergleichen sich regelmäßig mit den Verfolgten des Naziregimes, tragen den gelben Stern mit der Aufschrift „Ungeimpft“ und stellen sich auf eine Stufe mit den Widerstandskämpfer*innen, die gegen die nationalsozialistische Terrordiktatur gekämpft haben und häufig mit ihrem Leben bezahlten. Dass diese Handlungen Holocaustrelativierungen sind ist Fakt. Dieselben Menschen, die diese Art von Relativierung betreiben und sich mit den Verfolgen der Nazidiktatur gleichstellen,  marschieren bei „Anti Corona Demos“ oder „Montagsspaziergängen“ an der Seite von Neonazis. 

Diese Tatsachen zeigen uns, dass das Gedenken und Erinnern an die Opfer des Holocaust sehr wichtig ist, denn wenn wir vergessen und verdrängen wird es wieder geschehen. Wehret den Anfängen!

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“

Primo Levi — Auschwitz Überlebender 

Nie wieder Faschismus!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

Kategorien
Geschichte

Gedenken zum 83. Jahrestag der Reichspogromnacht

Am Abend des 9. November 1938 hielt Propagandaminister Joseph Goebbels eine Hetzrede in München, in der er sprach, dass die NSDAP keine Ausschreitungen gegen jüdische Menschen vorbereitet und organisiert. Dies war eine von vielen Lügen der Nationalsozialisten. Auch meint er: „soweit diese spontan entstünden auch nicht entgegenzutreten“. An diesem Abend brannten überall im Land Synagogen. Und nicht nur Synagogen, sondern auch Betstuben, Wohnungen jüdischer Menschen, Geschäfte jüdischer Besitzer:innen und jüdische Friedhöfe. So schrieb Reinhard Heydrich (General der Polizei und SS-Obergruppenführer) in einem Fernschreiben an die Staatspolizeistellen: „Die Staatspolizei sollte nur bei Plünderungen eingreifen. nicht geplündert werden. Die Polizei ist angewiesen, die Durchführung dieser Anordnung zu überwachen und Plünderer festzunehmen.“. Die Brände sollen nur gelöscht werden, wenn eine Gefährdung „deutschen Lebens“ oder „deutschen Eigentums“ besteht. So schrieb Reinhard Heydrich in seinem Fernschreiben an die Staatspolizeistellen: „Es dürfen nur solche Maßnahmen getroffen werden, die keine Gefährdung deutschen Lebens oder Eigentums mit sich bringen (z.B. Synagogenbrände nur, wenn keine Brandgefahr für die Umgebung ist).“. An dem Tag wurden mehr als 1000 Jüd:innen ermordet. Unzählige Starben an schweren Verletzungen, die durch die Pogromnacht erzeugt wurden, unzählige begingen Suizid (man spricht von etwa 300). In den folgenden Tagen werden über 30.000 Männer in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt. Diese Nacht hatte die Legitimierung gezielter Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung zufolge. 

Chemnitz: Die Pogrome begannen am 9.November 1938 etwa 19 Uhr. Die Synagoge am Stephanplatz wurde in der Nacht vom 9. zum 10. November in Brand gesteckt und zerstört. Am 10. November wurde die Ruine gesprengt. Die jüdische Gemeinde sollte die Trümmer der Synagoge entfernen. Da die jüdische Gemeinde diese personellen Mittel zur Beseitigung nicht aufbringen konnte, mussten 10 Dienstfreie Feuerwehrkräfte und 45 Helfer:innen die Trümmer beseitigen. Dies geschah im Zeitraum vom 12.-15. November 1938. Der jüdischen Gemeinde wurde eine Rechnung von 35.905 Reichsmark zahlen.Im Folgejahr wurde dieses Grundstück für 500 Reichsmark von der Stadt aufgekauft.

Heute jährt sich die Reichspogromnacht zum 83. Mal. An diesem Tag wollen wir den Opfern des nationalsozialistischen Terrorregimes Gedenken

In Erinnerung dem „Nie Wieder!“ verpflichtet. Kein vergessen! Kein vergeben!

Kategorien
Geschichte

Internationaler Tag gegen Rassismus

Ein Blick zurück: am Vormittag des 21.3.1960 demonstrierten im südafrikanischen Sharpeville tausende Menschen gegen das Apartheid-Regime und dessen diskriminierende Gesetzgebung, nach denen das gesamte Land in „schwarze“ und „weiße“ Bereiche getrennt wurde. Von Anfang an von Sicherheitskräften bedrängt, eskalierte die Situation gegen Mittag, die Polizei schoss in die Menge. 69 Menschen fanden den Tod, hunderte wurden verletzt. In Erinnerung an diese Tragödie, aber auch den Mut der vielen Menschen, sich gegen Unterdrückung und staatliche Diskriminierung zu wehren, riefen die Vereinten Nationen den 21.3. zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ aus. Der Blick in die Gegenwart: Auch über 50 Jahre später sind rassistische Einstellungen noch immer präsent, so sehr, dass sich wiederum die Vereinten Nationen entschlossen, Deutschland öffentlich für den Umgang mit als fremd wahr genommenen Menschen zu rügen. Dieser Bericht spiegelt auch vieles wieder, was in den letzten Monaten und Jahren vermehrt in die Öffentlichkeit drängte: ein „das wird man ja noch sagen dürfen“, eine Selbstdarstellung als mutige Tabubrecher, die sich zu sagen getrauen, was eine schweigende Mehrheit nur denkt. Es sollte nicht verwundern, das die Vereinten Nationen in der Rüge namentlich Thilo Sarrazin erwähnten. Mir fielen noch weitaus mehr ein. Aber was ist nun eigentlich Rassismus? Im Grunde die Annahme, Menschen aufgrund ihrer zugesprochenen Hautfarbe, Herkunft und/oder Religion bestimmte Eigenschaften zuzusprechen. Diese sollen dabei auch immer so gelten und unumstößlich sein. Letztlich: der einzelne Mensch wird ausgeblendet, es gilt allein, was mensch über ihn zu wissen glaubt! Es geht darum, ein „Wir“ und ein „Die“ zu konstruieren, Menschen auszuschließen, über gesellschaftliche Normen und Gesetze. Sie nicht teilhaben zu lassen, „denn irgendwie passen die nicht hierher, sie seien kulturell nicht kompatibel“ – die Worte in Anführungszeichen habe ich einem Kommentar auf der Internetseite der Wochenzeitung „Die Zeit“ entnommen. Rassistische Einstellungen, rassistisches Wissen zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, in allen Milieus, wird mal so, mal so begründet – nur um allein die „Wir“-Gruppe aufzuwerten, eigene Privilegien zu schützen, Deutungsmacht zu sichern. Das alles ist aber einer emanzipatorischen, einer solidarischen Gesellschaft unwürdig! Eine freie Welt ist nur dann möglich, wenn alle, wirklich alle, frei sein können – frei von Vorurteilen und frei von Diskriminierung.

Kategorien
Aktionen Geschichte

Die In zum Weltfriedenstag

Anlässlich des Weltfriedenstags führte die Linksjugend [’solid] Chemnitz gestern einen Die In durch. Während der Aktion wurden Flyer verteilt:

-> flyer_weltfriedenstag_vorne.pdf

-> flyer_weltfriedenstag_hinten.pdf

Video von der Aktion: