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„Ausverkauf der Politik“ – Lesung mit Katja Kipping

Michael Leutert präsentiert in seiner Veranstaltungsreihe „Politik und Mehr“:

Katja Kipping – „Ausverkauf der Politik“

Die Veranstalltung findet im Rothaus (Lohstraße 2, 09111 Chemnitz) statt.

Demokratie in Gefahr! Katja Kipping zum Buch „Ausverkauf der Politik“: „Auf der Abiturfeier meines Bruders trat ein Zauberer auf. Sachen verschwanden und kamen an ungeahnten Stellen wieder zum Vorschein. Knoten lösten sich plötzlich und gezogene Karten wurden auf wundersame Weise erraten. Das Repertoire an Zaubertricks war recht unterhaltsam, wenn auch keiner dabei war, über dessen Auflösung man hinterher noch lange grübelte. Eine Sache beschäftigte mich jedoch im Nachhinein länger: Wann immer der Zauberer das Publikum ablenken wollte, um etwas Neues vorzubereiten, machte er Witze auf Kosten von Politikern. Das hörte sich so an: „Was ist der Unterschied zwischen einem Theater und dem Bundestag? Antwort: Im Theater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt.“ Der Erfolg war ihm stets gewiss. Er hatte die Lacher auf seiner Seite. Offenbar waren sich die Menschen im Saal in nichts so einig wie in ihrer Missachtung gegenüber denen da in Berlin, die sowieso machen, was sie wollen. Auch ich lachte oft mit. Im Nachhinein jedoch stimmte mich dieser Vorgang nachdenklich. Nicht etwa weil ich seit der letzten Bundestagswahl auch zu denen dort in Berlin gehöre, über die sich bei allen Gelegenheiten Witze machen lässt. Das kann ich gut vertragen. Und jene, die sich in exponierte Positionen begeben, sollten Kritik auch in Form von Witzen einstecken können. Dennoch kam ich nicht umhin, mich zu fragen: Was, wenn diese Mischung aus Ablehnung und Nichternstnehmen womöglich nicht nur auf das politische Personal im Parlament und den Ministerien gerichtet ist? Was, wenn die Abneigung nicht nur auf die handelnden Personen, sondern auf das gesamte politische System zielt? Ist das Ansehen der Demokratie tatsächlich so im Keller? In der Folge stieß ich immer wieder auf dieses Phänomen – sei es bei zufällig mitgehörten Gesprächen in der Straßenbahn, sei es bei Unterhaltungen am Rande von Familienfeiern oder bei Treffen mit Erwerbslosen. Wann immer die Rede auf politische Entscheidungen, ja auf die Demokratie kam, schlugen die Menschen einen eigenartig distanzierten Ton an. Politische Entscheidungsprozesse, so scheint es, sind für die meisten Menschen irrelevant und finden weit entfernt von ihrem realen Leben statt. Aber ist dies so verwunderlich? Wo gibt es in unserem Alltag denn noch Orte, an denen mit Begeisterung, mit Herz und Verstand über politische Fragen diskutiert wird? Wo gibt es noch Gespräche, die von der Überzeugung getragen sind, sich einmischen, seine demokratischen Rechte nutzen zu wollen? Wo ist heute, anders gesprochen, der öffentliche Raum, in dem Demokratie überhaupt stattfinden kann? Doch die Abkopplung der Alltagsgespräche von den politischen Debatten ist bei Weitem nicht der einzige Ausdruck eines sich abzeichnenden Desasters. Bei politischen Veranstaltungen habe ich wiederholt erlebt, dass die einfache Aussage „Wir leben ja in einer Demokratie.“ zu großer Heiterkeit im Publikum führte. Diese Art des Vergnügens zeugt leider nicht von Glück und Zufriedenheit. Sie zeigt vor allem eines: Die Demokratie in diesem Lande ist in Gefahr. Dieser Entwicklung dürfen wir nicht tatenlos zusehen. Mit meinem Buch „Ausverkauf der Politik – für einen demokratischen Aufbruch“ möchte ich gegen diese Entwicklung anschreiben. Deswegen begibt sich dieses Buch auf die Suche nach den Ursachen der Gefährdung der Demokratie und nach möglichen Wegen aus dieser Gefahr.“

www.katja-kipping.de

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Am 5. März den Nazis den Tag vermiesen!

Rote Hochschulgruppe und Linksjugend Chemnitz gemeinsam gegen Faschisten

Gemeinsam mit vielen AkteurInnen aus ganz Deutschland haben wir den geplanten Marsch der GeschichtsrevisionistInnen am 13. Februar in Dresden verhindern können. Doch viel Zeit zur Freude bleibt uns nicht, denn schon am kommenden Freitag wollen die Nazis, anlässlich des 65. Jahrestages der Bombardierung von Chemnitz, wieder Aufmarschieren. Wir rechnen fest damit, dass der braune Mob, aufgrund seines Scheiterns in Dresden, in Chemnitz alles unternehmen wird, um seinen Marsch durch die Stadt erfolgreich durchführen zu können.
Doch WIR sagen NEIN zur Verklärung der Geschichte! Helft alle mit, dass der 5. März für die Nazis kein Tag zur Freude wird!

Und hier alle wichtigen Infos, wie wir gemeinsam den Faschisten den Tag vermiesen können!

Was: Angemeldete Versammlung der Roten Hochschulgruppe Chemnitz
Wo: Marie-Luise-Pleißner Park (Stadtteil Bernsdorf)
Wann: Freitag, 5. März
Beginn: 12 Uhr
Im Anschluss: Gemeinsam zur Demo „Das Tränenmeer trocken legen – Wider den Chemnitzer Totenkult!“

Wie komme ich zur Versammlung?:

Vom Hauptbahnhof mit Straßenbahn Linie 5 bis zur Zentralhaltestelle. Danach Umstieg in Linie 2 bis Wartburgstraße.

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Demonstration: Das Tränenmeer trocken legen – Wider den Chemnitzer Totenkult!